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Gleich nach dem Tode in den Himmel zu gelangen, war für Theresia in ihrer kindlichen Vertrauensseligkeit eine ausgemachte Sache. Als man sie daher in ihrer letzten Krankheit einmal fragte, unter welchen Namen man sie anrufen solle, erwiderte sie: "Nennt mich kleine Theresia!"

So ist es auch geschehen. Sie ist und wird immer die Kleine Theresia bleiben, aber diese kleine Theresia hat ein grosses und weites Herz. Ihre Aufzeichnungen bezeugen es. Da heisst es an einer Stelle:

"Mein Vielgeliebter, verzeihe mir, wenn ich Torheiten rede und dir meine grossen Hoffnungen und Wünsche aufzähle. Ich verlange durch die ganze Welt zu eilen, deinen Namen zu verkünden und dein glorreiches Kreuz in den Heidenländern aufzupflanzen. Aber ein Missionsgebiet allein genügt mir nicht. Ich wollte das Evangelium in allen Weltteilen zugleich und bis auf den fernsten Inseln predigen. Ich möchte Missionar sein nicht nur während einiger Jahre, sondern ich verlangte vielmehr, es seit Anbeginn der Welt gewesen zu sein und es zu bleiben bis ans Ende der Zeiten."

So denkt und fühlt die Kleine Theresia in ihrem grossen Herzen Gott gegenüber. Gottesliebe füllt ihr Herz bis an den Rand. Aus der Gottbegeisterung ihres Herzens kommen ihre himmelhohen Wünsche. Wie es dem Hass eigen ist, dem Gehassten alles erdenklich Böse zu wünschen, so wünscht ihre begeisterte Liebe Gott alles erdenklich Gute. Torheiten nennt sie selbst ihre Gedanken. Heilige Torheiten sind es.

Trotz alledem bleibt aber Theresia die vernünftige Theresia, die nicht Apostel wird, sondern den gewaltigen Tätigkeitsdrang ihrer grossen Gottesliebe zwischen den vier Mauern eines beschaulichen Klosters nur in den kleinen Dingen der Ordensregel betätigt. Nichts Grosses hat Theresia auf Erden vollbracht. Nur das ewige Hundertelei ihrer Standespflichten hat sie treu erfüllt. Dadurch allein ist sie heilig geworden. Das ist in neuer Sicht der Kleine Weg: Lasst uns in heiliger Gottesliebe ganz auf unserem Lebensposten stehen.


Gebet

Heilige Theresia vom Kinde Jesus! In hellem Licht sehe ich nun den Kleinen Weg, deinen Himmelsweg, vor mir liegen. Freudig will auch ich auf diesem Weg zu Gott emporsteigen. So gross soll meine Gottesliebe sein, dass ich auch den kleinen Pflichten meines Standes getrau nachkomme, jeden Tag aufs neue. Die Treue im Kleinen soll in Zukunft ganz besonders der Ausdruck meiner Gottesliebe sein. Amen.